Synagoge Köln Roonstraße
Die fünf Bücher als Tora
Das hebräische Wort Tora bedeutet Weisung, jedoch wird der Begriff Tora in vielen Bedeutungen gebraucht. Die engste bezeichnet die fünf Bücher Mose, die das Volk Israel nach der Darstellung der Tora am Berg Sinai erhalten hat.
Die Torarolle
Rimonim aus Danzig, 18./19. Jahrhundert
Mit dem Begriff Tora wird auch die tatsächliche Torarolle bezeichnet. Dies ist eine Rolle aus Pergament, auf der die fünf Bücher Mose in hebräisch (ohne Vokale) von Hand aufgeschrieben sind. Aus einer Torarolle wird in jüdischen Gottesdiensten gelesen, wobei dieses Lesen eher ein Singen nach einer bestimmten Kantillation ist.
Eine Torarolle für den öffentlichen Gottesdienstgebrauch wird grundsätzlich per Hand von einem Sofer, einem speziell dafür ausgebildeten Schreiber, geschrieben. Bei guter Aufbewahrung kann eine Torarolle mehrere hundert Jahre rituell brauchbar bleiben. Die älteste existierende Torarolle stammt von etwa 900 n. Chr. Torarollen, die mechanisch, durch Abnutzung oder hohes Alter (Materialermüdung) beschädigt und somit unbrauchbar geworden sind, werden aus Respekt nicht auf übliche Weise entsorgt, sondern in einer Geniza aufbewahrt oder auf einem jüdischen Friedhof begraben. Zum Toraschmuck gehören Torawimpel, Toramantel, Toraschild, Zeigestab und Torakrone oder zwei kleine Krönchen (Rimonim).